Die bittere Schattenseite des Ruhmes
Birk Meinhardt verdichtet die Geschichte einer verhängnisvollen Menage à trois zu einem eindringlichen Psychogramm über das Wechselspiel von Macht und Abhängigkeit.
Berlin, in den dreißiger Jahren. Die russische Tänzerin Tami liebt den jungen Deutschen Rudi. Er arbeitet als Regieassistent in der Traumfabrik des deutschen Films: Potsdam-Babelsberg. Und er ist verheiratet mit – Marlene Dietrich. Offiziell ist Tami die Gouvernante des Kindes von Marlene und Rudi, deren Gefühle füreinander aber nur noch geschwisterlich sind. Während Marlene nach Hollywood geht und Weltruhm erlangt, bleiben Rudi und Tami zunächst in Europa, flüchten später aber vor den Nazis ebenfalls in die USA.
Die finanzielle Abhängigkeit, Rudis berufliches Scheitern, sein Charme und seine Launen: Tamis blinde Leidenschaft und Treue zu dem attraktiven, der Dietrich aber hoffnungslos unterlegenen Mann lässt sie jedwede Demütigung ertragen. Sie lebt ein Leben, in dem alles von der allgegenwärtigen Diva kontrolliert wird – und Marlene hat alles nur dem einen Ziel untergeordnet: dem eigenen Ruhm.
Birk Meinhardts psychologisch raffinierter Roman erfindet die Wahrheit hinter der Wirklichkeit. Ohne zu werten erzählt er von der obsessiven Liebe Tamis, aber auch von der Getriebenheit und rastlosen Glückssuche Marlenes.
Birk Meinhardt, geboren 1959 in Ostberlin, arbeitete jahrelang als Sportjournalist für verschiedene Zeitungen und ist seit 1996 Reporter für die Süddeutsche Zeitung. Für seine Reportagen erhielt er 1999 und 2001 den Egon-Erwin-Kisch-Preis. Birk Meinhardt lebt bei Eichwalde bei Berlin.
