Die Hauptrolle in diesem Roman spielt ein Manuskript, betitelt „Die Geschichte der Liebe“. Vor über 60 Jahren schrieb Leo Gursky es im polnischen Slonim als Zeichen seiner Zuneigung und Treueschwur für die Frau seines Lebens. Doch in den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurden die Liebenden getrennt, das Buch ging verloren. Heute lebt Leo in New York, ist achtzig und so gebrechlich, dass er sich unsichtbar fühlt.
Leo weiß es nicht, doch das Buch überstand den Holocaust, wob andere Liebesbande: Die vierzehnjährige Alma ist nach einer seiner Figuren benannt. Und obwohl die alle Hände voll zu tun hat – etwa ihren kleinen Bruder zu beaufsichtigen, der glaubt, der Messias zu sein, oder ihre früh verwitwete Mutter wieder unter die Haube zu bringen –, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, den Schöpfer ihrer Namensschwester zu finden. Auf verschlungenen Wegen, die durch drei Kontinente und die dunkelsten Zeiten des 20. Jahrhunderts führen, entspinnt sich ihre Suche. Phantasievoll, phantastisch und poetisch ist dieses außergewöhnliche Buch: voller Ironie, Traurigkeit und Leidenschaft, voller Echos auch aus einer versunkenen jüdischen Vergangenheit, und zugleich hochmodern.
Nicole Krauss, geboren 1974 in New York, studierte Literatur in Stanford und Oxford sowie Kunstgeschichte in London. Sie begann, Gedichte zu schreiben, und debütierte 2002 mit „Man Walks Into a Room“ als Romanautorin. Sie lebt in Brooklyn.