Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesezone: Helikopterquartett mit Vertriebenenarie

Adrian Kasnitz, Björn Kuhligk, Tom Schulz und Achim Wagner lesen neue Gedichte


Dass die politische Lyrik tot sei, wird im deutschen Sprachraum seit ein paar Jahrzehnten kolportiert. In der gegenwärtigen Produktion lyrischer Texte gibt es dann auch eine starke Rückbewegung auf traditionelle Formen und Sujets, das Naturgedicht als menschenleerer Raum hat Konjunktur, die Stillleben mit DVD und Dildo, die Selbstporträts mit Sülze. Demgegenüber steht der poetische Versuch, die Gegenwart als eine „räuberische globale 24 Stunden Versandapotheke“ aufzuzeigen, in der Geschichte nur mehr als Daten- und Kontenbewegung vorkommt, nicht jedoch als Freizone für Menschen mit wirklichen Augenbrauen, tatsächlichen Händen und Mündern. Im Sinne Godards, der meinte, es gebe keine politische Kunst an sich, man müsse sie vielmehr politisch machen, wollen sich die Texte der Autoren Adrian Kasnitz, Björn Kuhligk, Tom Schulz und Achim Wagner verstanden wissen.

  

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