Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Literatur: Berta Marsé

"Der Tag, an dem Gabriel Nin den Hund seiner Tochter im Swimmingpool ertränken wollte”, gelesen von Betty Freudenberg. Die Autorin im Gespräch mit Irene Gastón-Sierra.


Schon lange hat es in Spanien keine derart abgebrühte Erzählerin mehr gegeben. Berta Marsés Kurzgeschichten sind Kabinettstücke an Erzählkunst. Lakonisch und knapp beschreibt die 1969 geborene Autorin trügerische Alltagsidyllen. Wieso reagiert alle Welt so befremdet auf die Schildkröte, die Alba in der Schule gezeichnet hat? Was hat ein blauer Angora-Poncho mit Anas Schwangerschaft zu tun? Weshalb ruft Herr Miravet mitten in der Nacht seine Putzfrau an? Und warum nur droht der Vater der kleinen Patricia damit, ihr den Welpen gleich wieder wegzunehmen, den er ihr zum Geburtstag versprochen hat? Hinter solch harmlosen Fragen öffnen sich Abgründe und Berta Marsé stößt ihre Leser erbarmungslos in sie hinab.

Berta Marsé arbeitete zunächst in der Filmbranche, als Lektorin und Drehbuchanalytikerin. 2006 debütierte sie mit "El Jaque" (auf deutsch erschienen mit dem Titel "Der Tag, an dem Gabriel Nin den Hund seiner Tochter im Swimmingpool ertränken wollte”) Berta Marsé wurde mit dem Erzählpreis Gabriel Aresti ausgezeichnet.

Irene Gastón-Sierra ist Lektorin für spanische Sprache und Kultur am Institut für Romanistik der Universität Potsdam


Mit freundlicher Unterstützung der Spanischen Botschaft Berlin im Rahmen des Kulturprogramms der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im 1. Halbjahr 2010.

  

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