"L’ultim patriarca" (Der letzte Patriarch) ist der fesselnde Roman der 1979 geborenen Najat El-Hachmi. Er erzählt von Vätern und Töchtern und dem Konflikt zwischen Pflicht und Begehren, angesiedelt zwischen dem ländlichen Marokko und dem urbanen Katalonien. Die Geschichte des "letzten Patriarchen" Mimoun Driouch wird von seiner Tochter erzählt - von dessen Geburt bis zu ihrem Eintritt in die Universität. Der Glaube, dass das Leben im Land seiner Eltern nicht sein Schicksal sein kann, führt Mimoun Driouch nach Katalonien. Aber auch dort entkommt er nicht den Grenzen der Rolle, die ihm von einem patriarchalischen System vorbestimmt wurde. Der Roman befaßt sich mit den gebrochenen Identitäten, die in zwei sehr unterschiedlichen Kulturen wurzeln. Er ist zugleich eine mächtige Saga einer marokkanischen Familie und die Geschichte eines Mädchens, das um ihre eigene Identität kämpft.
In Marokko geboren und im Alter von 8 Jahren mit ihrer Familie nach Spanien gekommen, hat El-Hachmi sich bereits in „Jo també soc catalana“ (2004) den Konflikten zwischen den Generationen und der Integration der Migranten in Katalonien gestellt. Mit ihrem Roman „L’ultim patriarca“ gewann sie 2007 den Preis „Ramon Llull“ für katalanische Literatur.
Irene Gastón-Sierra ist Lektorin für spanische Sprache und Kultur am Institut für Romanistik der Universität Potsdam.
Mit freundlicher Unterstützung der Spanischen Botschaft Berlin im Rahmen des Kulturprogramms der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im 1. Halbjahr 2010 und des Instituts Ramon Llull.