Magne-Håvard Brekke, dem Volksbühnenpublikum als Darsteller in vielen Inszenierungen von Christoph Marthaler, Dimiter Gotscheff und Frank Castorf aus den Neunzigerjahren bekannt, ist gebürtiger Norweger im deutsch-französischen Exil. Nun nimmt der Schauspieler und Musiker Kontakt mit seiner Heimat auf. Das norwegische Wort Ljodahått bezeichnet zugleich eine spezifische Form der Dichtkunst in der Edda, wie ein magisches Lied und das gleichzeitige Erklingen verschiedener Stimmen und Geräusche. Es ist darüber hinaus der Name der internationalen Band, die Magne-Håvard Brekke für sein Projekt rekrutierte. Grundlage der Songs sind alte wie zeitgenössische norwegische Gedichte, von der Edda und Henrik Ibsen bis zu Tarjei Vesaas und Olav H. Hauge. Auch in der Musik begegnen traditionelle nordische Liedformen neuen Stilen wie Folk oder Rock’n’Roll. Für die Deutschlandpremiere seines Programms hat Magne-Håvard Brekke sein hiesiges künstlerisches Zuhause ausgewählt, die Volksbühne. In der erstaunlichen Band Ljodahått findet sich auch Jürg Kienberger, den ebenfalls eine langjährige Beziehung mit dem Haus in Marthaler- und Castorf-Inszenierungen verbindet.