Mit der Oper „Luci mie traditrici“, einem der beeindruckendsten Musiktheaterwerke des italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino, eröffnet MaerzMusik das Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele in der Volksbühne.
Unter dem Titel „Die tödliche Blume“ wurde die Oper im Jahr 1998 in Schwetzingen uraufgeführt. In der Regie und Ausstattung von Rebecca Horn präsentierten die Salzburger Festspiele im Jahr 2008 eine weitere Inszenierung, die nun erstmals und endlich mit der Sopranistin Anna Radziejewska, dem Bariton Otto Katzameier, dem Countertenor Kai Wessel und dem Bariton Simon Jaunin in Berlin zu erleben ist.
Die Geschichte um diese Inszenierung ist zunächst tragisch: Klaus Michael Grüber, der für die Regie der Inszenierung verantwortlich zeichnen sollte, verstarb. Rebecca Horn, die für Bühne und Kostüme verantwortlich war, übernahm in diesem besonderen Fall die Regie und realisierte damit ihre erste höchst eindringliche Operninszenierung.
In ihrer farblich schattenhaften Tönung entspricht die Bühne in wunderbarer Weise der Homogenität des musikalischen Materials, mit dem Salvatore Sciarrino die Unmöglichkeit der erfüllten Liebe klagend besingt. Liebe und Tod, Schönheit und Verfall sind in „Luci mie traditrici“ unauflöslich miteinander verknüpft.
In der Besetzung mit Schlagzeug, Bläsern und Streichern schafft Sciarrino ein klanglich raffiniertes Umfeld für die Stimmen der Protagonisten. Der gläsern durchsichtige Instrumentalklang dient den Vokalpartien als Hallraum und Aura.
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch das Italienische Kulturinstitut Berlin.
