Kindheit in Moskau, Jugend in Tel Aviv und Erwachsenwerden in Berlin sind die Koordinaten, zwischen denen sich Mary Ochers in Teenagertagen gereiftes und über die Jahre entwickeltes Gespür für raffinierte Arpeggios und scharrende Gitarrenchords verorten lässt. Anleihen aus Noiserock, Folk und Experimentaldada erzeugen ein politisch ambitioniertes Gesamtkunstwerk, das keine Genregrenzen akzeptiert und durch den Charme des Imperfekten überzeugt. Die dazugehörige Stimme überzeugte so auch King Khan, der die junge Künstlerin in einer Karaokebar entdeckte und die Produktion bei ihrer zweiten Soloplatte „Eden“ übernahm, die 2013 auf dem Hamburger Label Buback veröffentlich wurde. Im Roten Salon wird sie ein Soloprogramm am Flügel vorstellen.
Lucrecia Dalt stammt aus Medellín, einer der kreativsten Keimzellen Kolumbiens, die bekannt ist für ihre sprudelnde Kunst- und Musikszene. Ähnlich wie bei Ocher umfasst ihr musikalischer Werdegang mehrere Stationen. Beginnend in ihrer Heimat, wo sie zunächst als Ingenieurin arbeitete, über Spanien nach Deutschland. Die loopbasierten Klangkonstrukte, die sie, wie die Stockwerke eines Hochhauses, in ihren Stücken übereinanderstapelt, wirken wie eine Referenz zu ihrer einstigen Profession. Das Gespür, das sie dabei aufbringt, brachte sie auf Festivals wie das Sonar und Le Guess Who?, mündete in Kollaborationen mit Künstlern wie Julia Holter oder Gudrun Gut. Dalts kommende EP erscheint auf dem Label von Techno-Wunderkind Nicolas Jaar.
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