Ein Wiedersehen mit Alan Vega, der vor mehr als vier Jahren als eine Hälfte des wegweisenden Elektro-Rock’n’Roll-Duos Suicide in der Volksbühne ein rauschendes Comeback feierte! Seinem auf Blast First und Mute Records erscheinenden Solo-Album namens »Station« ist nicht nur anzuhören, dass sein Formhoch deutlich weiter anhält. Songtitel wie »Freedom’s Smashed«, »13 Crosses, 16 Blazin Skulls« oder »Warrior, Fight Fa Ya Life« signalisieren ferner, dass seine Kritik an der expansionistischen Außenpolitik der Vereinigten Staaten, die er als Veteran seit den Tagen des Vietnamkriegs übt, an Drastik und Brachialität nichts eingebüßt hat.
Vega trifft beim Doppelkonzert am 23. April auf einen nicht weniger bahnbrechenden Vertreter einer Trash-Ästhetik, der mit den Mitteln derber, grober Überzeichnung das Unterdrückte und Unterbewusste in der amerikanischen Populärkultur hervortreten lässt: Jon Spencer, Gründer legendärer Underground-Formationen wie Pussy Galore, Boss Hog und Blues Explosion. Mit seiner neuen Formation Heavy Trash nähert sich Spencer an der Seite seines Co-Frontmannes Matt Verta-Ray, früher bei der New Yorker Speedball Baby, einem Genre, mit dem Alan Vega bereits vor 25 Jahren experimentiert hat: psychotisch aufgeladenem Rockabilly.