Was wäre, wenn Prince sein Tätigkeitsfeld nach Kreuzberg-Friedrichshain verlegen und mit Hilfe eines Programms für Persönlichkeitsengineering seine sexuelle Orientierung von hetero auf queer, seinen ethnischen Hintergrund von afroamerikanisch auf türkische Roots umstellen und sein an Funk orientiertes Ausdrucksrepertoire um Glamrock, New Wave, Elektro und noch weitaus idiosynkratischere Spleens erweitern würde? Das künstlerische Ergebnis eines solchen Kraftakts könnte sich ungefähr so anhören wie »Who Never Stops«, das neue Album von Can Oral, der unter dem Namen Khan seit Jahren zu den schillerndsten Persönlichkeiten im musikalischen Underground zwischen Berlin und New York gehört. Um das Erscheinen dieses formidablen Werks gebührend zu begehen, hat Oral mit der aus Köln stammenden Formation Von Spar, die mit ihrem Aufsehen erregenden neuen Album „A. XAXAPOYA“ nicht weniger Grund zum Feiern hat, eine Große Entertainment-Koalition gebildet. Am 30. April zelebrieren beide gemeinsam die ALLES NEU EXTRAVAGANZA, laut Selbstauskunft ein »explosiver Cocktail aus Musik, Poesie, Vortrag, Fiktion und Spektakel: Die perfekte Selbstinszenierung genialer Dilettanten». Der Abend wird moderiert von Françoise Cactus, der Grande Dame des Berliner Trash-Duos Stereo Total. Dazu kommt ein Stelldichein illustrer Gäste wie der Torch-Diva Little Annie aus New York und Gina V. D’Orio als Bassgirl mit Minimal-Sixties-Classics. Wolfgang Müller, „der Bundeskanzler der Absurdität“, plaudert über das Penismuseum zu Reykjavik. Die Filmemacher Stock 'n' Wolf & Ritterskamp zersägen die Volksbühne und verwandeln sie in „Our House“. Auf der Bühnenbar serviert Timi Mei Monigatti, die „Queen of Postporn“, kühle Getränke und Charlie Le Mindu, „Hairstylist der Unterwelt“, frisiert die Köpfe von Freiwilligen. Im Anschluss folgt im Roten Salon ein »Tanz in den Mai« mit Sick Girls, den Monsters of Grime, Poopsy DJ Team und Kölns Ed Bangern, Zero Cash. Die ALLES NEU EXTRAVAGANZA ist, wir zitieren erneut die Gastgeber, »der Anfang in einer ereignislosen Welt – sich sein eigenes Abenteuer zu schaffen!“ Am 30. April im Großen Haus, Sternfoyer und Roten Salon.
