Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Ohne Titel Nr. 1 // Eine Oper von Herbert Fritsch

Manch einer munkelte, dass Herbert Fritsch mit MURMEL MURMEL eine Art Grenze markiert habe und warf die Frage in den kleinen deutschen Theaterraum: „Was soll danach kommen?“. Fragt man Herbert Fritsch, was danach kommen soll, sagt er: „Ich hätte da Ideen. Die Musik würde dabei im Zentrum stehen ... und Schauspielerei, die Schauspieler selbst ... seine Schauspieler ... und Bilder!“ Und dann erzählt er von Bildern, von Malewitschs Schwarzem Quadrat, von Pollocks Arbeiten, und dann schwärmt er von Fontana und Rothko und dann gerät er – wieder bei Pollock angekommen – in Ekstase.

Und dann sagt er, dass das Unartikulierbare ihn reizen würde, das Unaussprechliche! Gedacht sei alles, gefühlt vielleicht auch, aber benannt? Musik ist abstrakt, teilt sich nicht sprachlich mit. Bildende Kunst kommt ohne Worte aus. Die Kunstform Theater braucht ebenfalls keine Worte, keinen intellektuell vermittelten Diskurs, aber ist immer Sprache. Sein erster Film „Video Ohne Titel“ aus dem Jahr 1983 sei für ihn immer wieder die wichtigste Quelle all seiner Arbeiten, darin sieht man ihn 17 Minuten lang grinsen. Dies hört sich leicht und lustig an, gerät aber außer Kontrolle und wird zu einer brutalen Fratze. Und so kommt er langsam zum Punkt und sagt, dass er am liebsten etwas Eigenes an der Volksbühne realisieren würde, einen Theaterabend „OHNE TITEL NR.1“, der all dies, was ihn erregt, vereint. Und damit keine Missverständnisse aufkommen, sagt er dann: “Ich werde eine Oper machen!“, und die macht er nun.

Spieldauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten

  

Mit: Florian Anderer, Matthias Buss, Nora Buzalka, Werner Eng, Patrick Güldenberg, Jonas Hien, Wolfram Koch, Inka Löwendorf, Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Axel Wandtke, Hubert Wild, Ingo Günther, Fabrizio Tentoni und Michael Rowalska

Regie: Herbert Fritsch
Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Victoria Behr
Licht: Torsten König
Musik: Ingo Günther, Herbert Fritsch
Ton: Klaus Dobbrick
Video: Konstantin Hapke
Dramaturgie: Sabrina Zwach

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