Ort des Geschehens ist eine Straßenecke. Menschen treffen aufeinander, vor der Kulisse einer modernen, bedrohlichen Stadt. In ihrer Mitte der »Neger James« und seine Geliebte »Alma«. Ein Leben mit der Liebe scheint unmöglich, zu sehr ist James den Anfeindungen und Übergriffen der Anderen ausgesetzt. Die schwarze Hautfarbe weckt Neugier und Begehren, das in zügellosen Hass umschlägt. Am Ende fällt James der Lynchjustiz der Masse zum Opfer. Das 1931 geschriebene Drama von Hans Henny Jahnn verhandelt die Möglichkeit eines in universeller Gleichheit und Freiheit gelebten Lebens, jenseits sozialer und ethnischer Grenzen, jenseits kapitalistischer Korruption und kolonialer Unterdrückung. Die Hoffnung auf solch ein radikal anderes, erfülltes und gerechtes Leben gründet für Jahnn in der Fähigkeit des Menschen, sich zu erinnern, an die durchlittene Zeit als Individuum und auch als Gattungswesen; die Erinnerung des Einzelnen »ist länger als ein Leben«. Nach der Inszenierung von Pastor Ephraim Magnus setzt die Regisseurin und Schauspielerin Silvia Rieger ihre Arbeit an den Texten Hans Henny Jahnns mit Strassenecke nun fort.
Mit: Anton Andreew, Nico Ehrenteit, Judith Gailer, Johannes Gäde, , Sten Jackolis, Luis August Krawen, Davide Scarano und Rose Lohmann
Regie: Silvia Rieger
Bühne: Bert Neumann
Licht: Torsten König
Dramaturgie: Elena Sinanina
Regieassistenz:
Die Kostüme wurden vom gesamten Team gestaltet.
Leitung P14: Vanessa Unzalu-Troya