Paul Scheerbarts (1863–1915) Dichtungen geht der Ruf voraus, form- und konzeptionslose Gebilde einer ungebändigten Phantasie zu sein: kurz, anspruchslos, schlicht in der Dramaturgie und kunstlos in der Sprache. Das Revolutionäre liegt in der Verschmelzung von Groteske und Satire, Ernst und Komik, Kasper- und Kindertheater. Die Karikatur, der Clown, die Puppe treten als Sinnbild des mechanisierten Lebens an der Schwelle zu einer neuen Zeit auf. Die Demontage des Theaters der damaligen Hochkultur betrieb Scheerbart durch die experimentelle Öffnung der Bühne, auf der jenseits der Figurenpsychologie alles erlaubt war.
Der Schauspieler Axel Wandtke, der schon mehrere Projekte mit P14 realisiert hat, hat die Miniaturen wiederentdeckt und inszeniert davon mehrere mit den jungen Spielern. Der Schauspieler Jorres Risse erarbeitet ebenfalls einige Szenen. Die Miniaturen heißen u.a. Die Puppe und die Dauerwurst, Das dumme Luder, Es lebe Europa, Der Wetterfürst, Okurirasuna – alle unter der großen Devise: Regierungsfreundliche Schauspiele.
Regie: Axel Wandtke, Jorres Risse