Es ist an der Zeit, die Welten jener zu erkunden, die durch Kriege, Katastrophen und Krisen bedroht werden. Und anzuerkennen, dass sie nicht auf den Opfer-Status reduzierbar sind, sondern immer auch handelnde Subjekte bleiben, die selbstentwickelte Überlebensstrategien, Zusammenarbeit unter Gleichrangigen und solidarische Netzwerke kultivieren können.
Sollten sie sogar als die eigentlichen Erneuerer westlicher Gesellschaften und als Pioniere eines neuen Zeitalters der Zusammenarbeit unter Gleichrangigen angesehen werden? Als Vorkämpfer für Grundrechte und Gleichheit, Menschlichkeit und Demokratie? Was lässt sich von den „Anderen“ lernen, wenn es um Zugangsbedingungen im Bereich des Wohnungswesens, der Arbeit, der Gesundheitsversorgung und überhaupt sämtlicher Lebensgrundlagen geht?
Unter der Gesprächsleitung von Marcus Staiger wird die TACIT FUTURES-Konferenz bei diesem Public Talk durch die politischen Experimentierfelder der Fluchtbewegungen führen. Führende ProtagonistInnen wie Jennifer Kamau (International Women's Space) und Sinam Mohammad (People Council For Western Kurdistan) tbc stellen ihren Kampf um direkte Demokratie, Frauenrechte sowie Commons zur Diskussion. Als Ausgangspunkt dient Rojava, wo am 17. März 2016 eine Versammlung von kurdischen, assyrischen, arabischen und turkmenischen Delegierten die autonome Föderation "Nordsyrien – Rojava" ausrief und damit ein demokratisches Pilotprojekt in einer der heikelsten Krisenzonen startete. Sprache: Englisch.
Als Warm Up reflektiert das anonyme Kollektiv Sazaebot Rojava als einen utopischen Staat für das 21. Jahrhundert, indem es Haiku-Gedichte mit sozialen Netzwerk-Codes aus der ganzen Welt vermischt.
Tickets kosten 8,- Euro bzw. 6,- Euro (ermäßigt).