Schwermütig schwelt ein scheinbar situatives Soundgemenge heran, aus ausgehaltenen, ineinander gewobenen Tönen. Im Dialog Piano, Gitarre, Bassklarinette (Owen Roberts), Instrumentierungen, die aus einem anderen Zimmer mit Kutte und Stiefeln nass, aufgeweicht von einem dichten, warmen Regen in den Raum treten, in dem noch nicht entschieden wurde, ob sich der Klang aufhebt, sich in einem Nichts kleiner Melodieansätze auflöst, der sich abzeichnenden Atemnot gefällig scheint, oder sich zu einer mit Zwischenzuständen ausstaffierten Stimmung, einer Reizbarkeit, auftut.
Vor neun Jahren gibt Alex Stolze der elektronischen Avantgarde mit Bodi Bill eine neue Note, die szeneübergreifend aufhorchen lässt. Die energetische Verquickung von akustischem und digitalem Instrumentarium bringt Tanzbein und Herz gleichermaßen in Bewegung. Geige und Klavier gehen mit zeitgenössischem Techno auf Tournee.
Nachdem die Band nach drei Alben zerbricht, produziert Stolze zusammen mit der Performance-Künstlerin und Bodi Bill- Gastsängerin Mariechen Danz die Formation UNMAP. 2014 erscheint ein reduziert dunkles Pop-Album fern des Four-to-the-Floor und findet guten Anklang. Ebenfalls 2014 ermöglicht ihm ein Stipendium des Musicboard Berlin die Arbeit am Solo-Debut, das im Laufe des Jahres 2015 erscheinen soll. Dabei rückt Alex Stolze die Violine ins musikalische Zentrum und begibt sich auf eine waghalsige Reise durch die Jahrhunderte, um archaische Streicher-Arrangements und gezupfte Rhythmustexturen in einem elektronischen Musikumfeld aufleben zu lassen.
Tickets kosten 13,- Euro.