Leander Haußmann ist zurück. Nach achtjähriger Theaterabstinenz inszeniert er Henrik Ibsens "Rosmersholm": Einen Krimi voller Suspense, an dessen Ende drei Tote zu beklagen sind; ein Ehedrama, in dem genüsslich Schicht für Schicht die schadhaften Reste einer merkwürdigen Menage à trois freigelegt werden; eine Politsatire, in der sich Fanatiker, Visionäre, Träumer und Realisten voller Lust befehden. Die Intrige beherrscht im Kampf um Wahrheit oder Lüge die Szene. Und vielleicht weiß nur eine Figur, dass alle Aufregung umsonst ist, da alles, was geschieht, von Anfang an ohnehin unausweichlich und vorbestimmt ist. Kurz: eine Tragödie. Oder, so jedenfalls hat Ibsen selbst lapidar den Inhalt von "Rosmersholm" geschildert: "Sie intrigiert und sie liebt ihn. Will seine Frau werden und verfolgt dieses Ziel unerschütterlich. Er kommt dahinter, sie gibt es offen zu. Damit hat er kein Lebensglück mehr. Schmerz und Bitterkeit wecken in ihm das Dämonische. Er will sterben, und sie soll es mit ihm. Sie tut es." Erstmals entwirft Uli Hanisch, dem Publikum durch seine Filmausstattungen bekannt (u.a. Das Parfum, Das Wunder von Bern, Anonyma, Drei), ein Bühnenbild fürs Theater.
Mit: Peter Lohmeyer (Johannes Rosmers, Eigentümer von Rosmersholm, ehemals Oberpfarrer), Annika Kuhl (Rebekka West, im Hause Rosmers), Ralf Dittrich (Rektor Kroll, Rosmers Schwager), Uwe Dag Berlin (Ulrik Brendel), Axel Wandtke (Peder Mortensgard) und Margit Carstensen (Madam Helseth, Haushälterin auf Rosmersholm)
Regie: Leander Haußmann
Bühne: Uli Hanisch
Kostüme: Doris Haußmann
Licht: Torsten König
Dramaturgie: Carola Cohen Friedlaender