Die Menschenrechte haben es schwer in Russland. Der 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte und in diesem Kontext rückt die Volksbühne einen Tag später die Verletzung des Rechts auf Meinungsfreiheit durch die russische Regierung ins Scheinwerferlicht der Theaterbühne und bietet einen Abend mit einem Dokumentarfilm, einer Podiumsdiskussion und einem Konzert-Triple.
Im Dezember 2011 begannen in Russland die Protestkundgebungen gegen Putin, im August 2012 wurden drei Bandmitglieder von Pussy Riot des "Rowdytums aus religiösem Hass" schuldig gesprochen, im Juni diesen Jahres unterschrieb Putin das sogenannte "Gesetz gegen Homosexuellenpropaganda". Staatliche Willkür herrscht weiterhin bei Verhaftungen von Oppositionellen, zuletzt von dreißig Greenpeace-Aktivisten, die wegen des Vorwurfs der "bandenmäßigen Piraterie" in Untersuchungshaft sitzen – protestiert hatten sie gegen Ölbohrungen in der Arktis.
Umstritten sind jedoch nicht nur das Agieren der Staatsmacht unter Putin, sondern auch die weltweiten Solidaritätsbekundungen, die während der aktiven medialen Berichterstattung zum Pussy Riot-Prozess, der Leichtathletik-WM und der Greenpeace-Aktion natürlich sehr präsent sind, aber dann relativ schnell wieder abebben. Umstritten ist auch, wie man die Protest- Aktionen dokumentieren und öffentlich zeigen kann – über die übliche Medienberichterstattung und YouTube-Welt hinaus.
Der Film "Pussy vs. Putin" vom russischen Filmkollektiv "Gogol's Wives" begleitete die Aktivistinnen von Pussy Riot: die Anfänge und Proben, die Aufnahme-Sessions und öffentlichen Auftritte, die Verhaftungen, den Prozess und die Unterstützungs-Kundgebungen im Gerichtsgebäude.
Und auch die Solidaritätsbekundungen von Unterstützer-Gruppen rund um Pussy Riot beispielsweise, die fürchten, dass mit diesem Film die Anonymität der Gruppe gefährdet sei, dass der Film der Gruppe schadet und das Nicht-Zeigen des Films die bessere Alternative ist, zeigen die Konflikte, in die sich alle Akteure begeben, und die Schwierigkeiten des organisierten politischen Protests. Andere Unterstützer wiederum finden es gerade wichtig, dass dieser Film gezeigt wird und eine Debatte darüber die Verletzung der Menschenrechte wieder ins Gedächtnis der Öffentlichkeit ruft.
Die Volksbühne und politische Aktivisten laden dazu ein, sich selbst ein Bild zu machen und mitzudiskutieren.
Im Anschluss an den Film und die Diskussion spielen die Berliner Bands Hands up-Excitement!, The Real Baba Dunyah und Maiden Monsters ein "Hands up for Pussy Riot".
21 Uhr: "Pussy versus Putin" (R 2013, 63 Min). In Anwesenheit der Filmemacher.
22 Uhr: Diskussion
22:45 Uhr: Konzert Hands up-Excitement!, The Real Baba Dunyah und Maiden Monsters
Hands Up-Excitement!
Maiden Monsters
The Real Baba Dunyah
Amnesty International: Freiheit statt Kontrolle. Für die Menschen in Russland
Amnesty International: Liebesgrüße nach Moskau
"Pussy vs. Putin" gewinnt Preis beim International Documentary Film Festival Amsterdam
Tickets kosten an unseren Billettkassen 12,- bzw. 10,- Euro (ermäßigt). Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2,- Euro Systemgebühr dazu.
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