Sven-Åke Johansson kann man mit Fug und Recht als Vorhut der europäischen Impromusik-Szene bezeichnen. Der 1943 im schwedischen Marienstad geborene und seit 1968 in Berlin residierende Komponist, Dichter, Schlagzeuger und visuelle Künstler entwickelte bereits in den 60er Jahren, gemeinsam mit dem Pianisten Alexander von Schlippenbach, dem Bassisten Peter Kowald und dem Saxophonisten Peter Brötzmann eine europäische Variante des Freejazz. Mit Brötzmann spielte er am Schlagzeug beispielsweise in diversen Trio- und Oktett-Formationen. Weitere musikalische Wegbegleiter umfassen unter anderem Koryphäen wie Rüdiger Carl, Hans Reichel, Dietmar Diesner und Axel Dörner. Johansson beteiligte sich außerdem am legendären Berliner Zodiak Free Arts Lab 1967-69 und hat mit Tangerine Dream und dem Globe Unity Orchestra gespielt.
Den meisten bekannt als Trommelvirtuose, spielt Johansson auch das Akkordeon, singt und bietet Spoken Word Stücke dar. Er hat Werke für deutsche Radiosendungen einschließlich Deutschlandradio produziert, veröffentlichte mehrere Bücher und mehr als fünfzig CDs und LPs.
Diesen Herbst präsentiert er mit seinen Kollegen Bertrand Denzler und Joel Grip die neue Formation „Neuköllner Modelle“, die sich irgendwo zwischen den Berliner und Pariser Szenen fand und mit der Veröffentlichung „Sektion 1-2“ einen musikalischen Entwurf liefert, den Johansson als „Constructive Free Jazz“ oder auch „Non-Expressive Free Jazz“ bezeichnet.
Tickets kosten 16,- Euro.