Schon mit ihrem zweiten Album ist Telebossa gelungen, wofür andere mitunter ein Lebenswerk benötigen: das Schaffen einer eigenen musikalischen Sprache. Neuer Ausdruck, neues Instrumentarium: Cello und Gitarre sind aus dem Telebossa-Sound verschwunden, im Vordergrund stehen jetzt Sänger Chico Mellos Stimme neben Nicholas Bussmanns kühl-technoider Elektronik. Die Texte des „metaphysischen Ingenieurs“ Fernando Pessoa, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Verstrickungen von Technik, Metaphysik und Körperlichkeit beschrieb, ergänzen dabei perfekt das körperlich-mechanische musikalische Spiel. „Garagem Aurora“, das ist der Soundtrack zum Sonnenaufgang der Technik. Den beiden Berlinern Bussmann und Mello ist damit schon im zweiten Anlauf ein großer Wurf gelungen - fernab von Hype, Anbiederung und Eklektizismus um des Eklektizismus willen. Kurz: Telebossa sind angekommen.
Tickets kosten 10,- Euro.
