Die Idee, ein Album in einer Kirche aufzunehmen, ist nicht neu. Zahlreiche Künstler zwischen Anna von Hausswolff, PJ Harvey und Damon Albarn entdeckten die sakrale Atmosphäre der heiligen Hallen bereits für ihren Sound. Manchmal scheinen sie auch einfach wie geschaffen dafür, können beim Hören eines Tonträgers nicht mehr weggedacht werden aus dessen Produktion. The Swifter und ihr gleichnamiges Debüt sind ein gutes Beispiel dafür. Das Dreigespann um Andrea Belfi (Drums und Percussions), Benny Nilsen (Elektronika) und Simon James Phillips (Piano) machte sich die andächtigen Räumlichkeiten der Berliner Grunewaldkirche für den rhythmischen Sog ihrer Platte zu eigen, erschuf ein Werk aus verträumt flächendeckendem Minimalsound, der gleichermaßen mit dem Input der Musiker gefüttert wird. Schicht für Schicht bauen sich die Songs ihre Struktur, mäandern zunächst im Raum, um sich dann fließend zusammenzufinden. Verwaschen und doch mit Kalkül bietet ihre Orchestrierung neue Impulse und einen Drive, der, wie schon der Aufnahmeprozess beweist, wie für den Livemoment geschaffen ist.
Der japanische Gitarrenkundschafter und Multiinstrumentalist Takeshi Nishimoto bereichert den Abend mit seiner jahrelangen sowohl durch Solo- und Sessionauftritte als auch durch die in enger Zusammenarbeit mit John Tedaja als Duo „I’m not a gun“ gesammelten Eindrücke und Erfahrungen.
Tickets kosten 13,- Euro.
