Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Existenz Palast: ZERREISSPROBE

Mit Günter Brus, Roman Grabner, Malcolm Green, Theo Altenberg und Maximilian Brauer


Günter Brus (1938 in der Steiermark geboren), sicherlich der radikalste Vertreter des Wiener Aktionismus, thematisiert seinen eigenen Körper wie kein anderer Künstler vor ihm und analysierte so seine ästhetischen und existentiellen Grenzen. Nachdem er 1968 während der legendären Aktion „Kunst und Revolution“ in der Universität Wien auf die österreichische Nationalflagge urinierte und schiss und dabei die Nationalhymne sang, kam es in Österreich zu einer neofaschistischen Pogromstimmung von ungeheurem Ausmaß. Brus wurde zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe („harter Kerker“) verurteilt, entkam durch Flucht und lebte 15 Jahre im Exil in Berlin. 1970 führte er in München seine berühmteste Aktion ZERREISSPROBE durch, die ihn an die absoluten Grenzen des körperlich Machbaren brachten. Der Film dieser Aktion ist selbst für heutige Betrachter eine erschütternde, tief berührende Erfahrung.

Der Abend beginnt mit Aktionsfilmen von Günter Brus wie Ana, 1964; Selbstverstümmelung, 1965; Wiener Spaziergang, 1966; Strangulation, 1968; Zerreißprobe, 1970; Regie: Kurt Kren u.a., sowie der Film 4. Aktion, Rudolf Schwarzkogler (Kamera: G. Brus),

Gespräch mit Günter Brus, Roman Grabner, Leiter des BRUSEUM in der Neuen Galerie in Graz, Malcolm Green und Theo Altenberg.

Danach Lesung aus zentralen Texten von Günter Brus, wie PATENT MERDE, PATENT URINOIR durch Maximilian Brauer u.a.

Malcolm Green ist Mitgründer der Atlas Press in London, ein auf Texte der Avantgarde spezialisierter Verlag. Publikationen von Daniel Spoerri, Konrad Bayer, Dieter Roth, Hermann Nitsch, Günter Brus, Hans Bellmer, Unica Zürn u.a. // Kurator von Hermann Nitschs erster Soloausstellung in UK, Dieter Roth Academy in Lübeck. Eigene künstlerische Projekte u.a. bei Kling og Bang, Reykjavík, 1. polnische Biennale, Lodz u.a.

In deutscher Sprache.

Tickets kosten 15,- Euro bzw. 8,- Euro (ermäßigt).

  

Die Veranstaltung ist für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet.

Programmübersicht Existenz Palast - Theo Altenberg
 

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

//