Wasser und Nahrungsmittel, Daten und Netzwerke, Medikamente und Kulturgüter: Wem gehören diese Ressourcen? Wer hat Zugang dazu? Wem wird er verweigert? Was ist ihr Wert? Was könnten BürgerInnen mit ihnen machen, um die aktuellen Krisen zu überwinden? Last but not least: Brauchen wir Zugangs- sowie Nutzungsregeln? Und wenn ja, wie sollten sie aussehen?
Die Berliner Gazette und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz laden ein, um diese Fragen bei der internationalen UN|COMMONS-Konferenz zu diskutieren. Hier geraten Lebensgrundlagen in den Fokus, die immer mehr privatisiert oder intransparent verwaltet werden. Die aber unser Gemeineigentum, also Commons, sein könnten. Die wir noch aneignen müssten, da sie als Commons noch uncommon sind. Kurz gesagt: UN|COMMONS.
Eröffnung | 22.10. um 20:30 Uhr
Marina Sitrin, eine Initiatorin der Occupy Wall Street Bewegung und Autorin von "They Can't Represent Us! Reinventing Democracy From Greece to Occupy" (mit Dario Azzellini), führt uns in ihrer Storytelling Performance durch Solidarity Clinics in Greece. Ärzte, Patienten und Nachbarn arbeiten in den freien medizinischen Einrichtungen basisdemokratisch zusammen – Krankenpflege und medizinische Versorgung werden so zu Commons. Special Guest: Eva Babalona.*
Workshops | 22./23.10. von 10 bis 18 Uhr | 24.10. von 10 bis 12 Uhr
Sei dabei, wenn über 100 engagierte BürgerInnen die digitalen Commons der Post-Snowden-Welt erkunden und in fünf parallelen Tracks an Storytelling-Projekten, Positionspapieren oder Werkzeugen zusammenarbeiten: Are We Ready For Anonymity?, Big Data In Our Hands?, Otaku Meets Whistleblower, Snowden Files For All?, Who Reads Open Secrets?
Mit AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und JournalistInnen aus 25 Ländern von u.a. Asociația pentru Tehnologie și Internet, Calafou, Centre for Investigative Journalism, Commons Network, Cosplaid, European Institute for Journalism and Communication Research, Coral Project, CryptoParty, Expresso, hostwriter, Knight-Mozilla OpenNews, Kritische Bibliothek, labomedia, London School of Economics, Madeira Interactive Technologies Institute, Mobile Media Lab, New York Times, Onderzoeksredactie, Otaku Festival, Portable Snowden Surveillance Archive, A Public Library, Sozialhelden, reboot.fm, The Sponge, Tactical Tech, Takemura Juku, Tor Project, transmediale, Universitat Autònoma de Barcelona, XNET.
Performance | 23.10. um 20:30 Uhr
Theaterregisseurin Angela Richter inszeniert die Whistleblowing For Commons-Performance auf der Basis ihres SUPERNERDS-Projekts, für das sie Gespräche mit Whistleblowern und Netzaktivisten führte. Special Guest: Hacker und Haiku-Dichter SAZAE BOT, der neue Star-Avatar aus Japan.
Public Talks | 24.10. von 14:30 bis 19:30 Uhr
Impuls-Vorträge von WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und AktivistInnen stimulieren Publikumsgespräche über den Kampf um Commons, sprich: Gemeineigentum.
14:30 Uhr: Begrüßung
Mit Thorsten Schilling (Bundeszentrale für politische Bildung/bpb) und Krystian Woznicki (berlinergazette.de).
15:00 Uhr: Was könnten unsere Commons sein?
Mit Michel Bauwens (P2P Foundation, Chiang Mai) und Yochai Benkler (Harvard University, Boston). Moderation: Max Haiven (Radical Imagination Project, Halifax).
16:30 Uhr: Was bedroht Commons?
Mit Alexander Karschnia (andcompany&Co., Berlin) und Morana Miljanovic (Hertie School of Governance). Moderation: Sophie Bloemen (commonsnetwork.eu, Berlin).
18:00 Uhr: Wer kämpft für Commons?
Mit Pelin Tan (Silent University, Mardin) und Harsha Walia (No One Is Illegal, Vancouver). Moderation: Sandra Mamitzsch (Digitale Gesellschaft, Berlin).
Commons Cuisine | 24.10. um 20 Uhr
Zum Abschluss lädt die Konferenz zur Commons Cuisine – ein Koch-Experiment mit dem Künstler Pepe Dayaw, der als Choreograf, Moderator und Koch ein ganz besonderes Commons-Labor eröffnet. Alle BesucherInnen dieses Performance-Workshops sind herzlich eingeladen, eigene Essensreste mitzubrignen – ob Essen im Rohzustand oder bereits Zubereitetes. Gemeinsam werden wir das mitgebrachte Essen in etwas Außergewöhnliches verwandeln: Ein Buffet, für das es kein Rezept gibt, frei nach dem Motto “Gedanken über Nahrung, Nahrung für Gedanken”. Lasst uns das Miteinander kosten!
18:30 Uhr: Mitbringen der Speisen
20:00 Uhr: Gemeinsames Kochen und Zubereiten
21:00 Uhr: Das gemeinsame Abendessen beginnt
Eintritt + Sprache
Für die Workshops ist eine Registrierung bis 30. September unter info@berlinergazette.de erforderlich. Die Gebühr beträgt 50 Euro und umfasst Catering. Für alle anderen Programmpunkte können Karten über die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ab dem 1. September gekauft bzw. online vorbestellt werden. Preis: jeweils 8 Euro.
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Info + Debatte im Netz
Essays, Interviews und Berichte zu den wichtigsten UN|COMMONS-Themen finden Sie in der Berliner Gazette: http://berlinergazette.de/feuilleton/jahresthemen/2015-uncommons
Weiterführende Informationen zu der Konferenz finden Sie im Netz: http://berlinergazette.de/deutsch/uncommons
Credits
UN|COMMONS ist die 15. Jahreskonferenz der Berliner Gazette, eine Kooperation zwischen dem Berliner Gazette e.V. und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Förderer: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Creative Europe Programm der Europäischen Union, Rosa-Luxemburg-Stiftung, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Partner: Avec Lab, Exberliner, Knight-Mozilla OpenNews, Mediapart.fr*, Supermarkt, tab ticketbroker, Takemura Juku, Webmagazin*. In Zusammenarbeit mit der Initiative "Aesthetic Education Expanded", kuratiert von berlinergazette.de, Kontrapunkt, Kuda.org, Kulturtreger und Multimedia Institute.
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