„Station 17“ ist in erster Linie ein Ort. Ein realer wie auch ein imaginärer. Der reale Ort liegt in Hamburg und bezeichnet eine Wohngruppe für geistig Behinderte in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg. Dort gründete Kay Boysen 1988 gemeinsam mit den Bewohnern das Musikprojekt „Station 17“. Rasch zeigte sich das Potential des Projektes und 1991 entstand in Kooperation mit Musikern der Toten Hosen, Einstürzenden Neubauten und vielen anderen die erste LP. 1994 spielte „Station 17” zum ersten Mal live in Berlin ein Open Air-Konzert im Hof des Kulturhauses „Im Eimer“. Nach anfänglicher Scheu vor der Direktheit der Musiker war das Publikum begeistert. Den Zuschauern offenbarte sich „Station 17“ als ein imaginärer gesellschaftlicher Ort, an dem deutlich wurde, dass die zum Teil schweren geistigen Behinderungen der Protagonisten deren künstlerische Fähigkeiten in keiner Weise beeinträchtigen, sie manchmal sogar zu erweitern scheinen. An diesem Ort wird die Behinderung zu einer Bereicherung für die Gesellschaft, und das kreative Potential der Musiker erschafft nicht nur Töne, sondern eine Utopie. Das Projekt hat inzwischen sieben Studioalben veröffentlicht und unzählige Auftritte absolviert. Zu ihrem Konzert in der Volksbühne wird die Dokumentation „Station 17: Neu“ von Eike Swoboda gezeigt, welche die zweite Generation der Band bei ihrem ersten Projekt, dem Kooperationsalbum „Goldstein Variationen“, begleitet. Konzert und Film werden in Kooperation mit dem Hamburger Musikfilmfestival Unerhört! präsentiert.