Im Souterrain eines Mietshauses wohnt Frau Wurm mit ihrem verkrüppelten Sohn Herrmann, der sich zum Künstler berufen nicht aus der Abhängigkeit zu seiner Mutter befreit. Eine Etage höher hat Herr Kovacic mit seiner Frau und den beiden Töchtern Desiree und Bianca seine Wohnung. Frau Grollfeuer, die Hausbesitzerin, residiert in der Beletage. Sie lädt an ihrem angeblichen Geburtstag in ihre Wohnung, ihr Versuch, sich „in ein Verständnis hineinzutrinken“, scheitert und der schwelende Konflikt zwischen den Hausbewohnern eskaliert; die vollzogene Volksvernichtung ist die letzte Konsequenz, denn: „Das furchtbarste was es geben kann, ist das Volk“.
Der Autor Werner Schwab wurde 1958 in Graz geboren, studierte von 1978 bis 1980 Bildhauerei in Wien, lebte dann mit Frau und Sohn bis 1989 auf einem abgelegenen Bauernhof in der Steiermark, arbeitete, außer als Selbstversorger auf seinem neu gekauften kleinen Bauernhof, an „Verwesenden Skulpturen“ aus Kadavern und Knochen. Mit den Uraufführungen 1991 von „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ am Schauspielhaus Wien, unter der Regie von Hans Grazter, und der „VOLKSVERNICHTUNG ODER MEINE LEBER IST SINNLOS“ an den Münchner Kammerspielen, unter der Regie von Christian Stückl, gelingt Schwab der Durchbruch als Dramatiker. Schwab wird der meistgespielte Autor der 90er Jahre. In der Neujahrsnacht 1993/94 stirbt er mit 4.2 Promille im Blut an einer Alkoholvergiftung.
Gastspiel des Europäischen Theaterinsituts Berlin
Regie/Bühne: Thomas Donndorf
Mit: Magda Decker, Lena Kluger, Juliane Köster, Sandi Marie Radke, Angela Maria Romacker, Ted Siegert, Markus Wesemann
Der Regisseur
Thomas Donndorf studierte an der Folkwang Hochschule Essen Schauspielregie und arbeitet seither als Regisseur und Dozent für Schauspiel. Aufführungen von ihm waren u.a. in Berlin, Düsseldorf, Hannover, Bochum, natürlich an der Folkwang Hochschule Essen, in Köln und Bonn zu sehen.
Das Europäische Theaterinstitut Berlin e.V. ist eine gemeinnützige Trägerorganisation, die sich 1997 gegründet hat und seitdem die Ausbildung von Theaterkünstlern aus Deutschland und Europa, den Europäischen Kulturaustausch und die Realisierung von eigenen und fremden Theaterprojekten unterstützt. Das Institut betreibt eine eigene Bühne, die für die Produktionen der Schauspielschule Berlin, den ETI-Produktionen und ausgewählten Gastproduktionen zur Verfügung steht.
Das Europäische Theaterinstitut versteht sich als eine europäische Theaterschule, die unterschiedlichste Theaterformen und Ansätze in ihrem Unterricht vermittelt.
Regie: Thomas Donndorf