Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Wachsfigurenkabinett - Teil I: "Der Mann der vom Tode auferstand/ Chaplin-Ford-Trott" // "Wir sind nocheinmal davongekommen"

von Karl Amadeus Hartmann // Thornton Wilder


Sex und Moral, Korruption und Rassismus – im Mittelpunkt der fünf Einakter, die „Das Wachsfigurenkabinett“ bilden, stehen die Themen des Tages und der Streit der Zeit. Auch musikalisch verarbeitet Karl Amadeus Hartmann (1905-1963) zudem die unterschiedlichsten Strömungen seiner Epoche: Foxtrott und Tango, Walzer und Marsch, auch Elemente des Jazz. Und so unterläuft er die strickte Trennung zwischen Unterhaltungsmusik und ernster Musik. Die offene Systemkritik am Kapitalismus, die den Stücken von Hartmann innewohnt, wird in der Volksbühne perspektivisch verwoben mit Thornton Wilders Stück „Wir sind noch einmal davon gekommen“, geschrieben 1942, während des Zweiten Weltkriegs. Diese abstruse, krude Geschichte von der moralisch aufgewerteten Weltmacht konterkariert das Amerika-Bild, das in Hartmanns „Chaplin-Ford-Trott“ entworfen wird. Die Form der Kammeroper, die Hartmann wählt, ist in den zwanziger Jahren beliebt. Auch der lehrhafte Duktus, der den Stücken anhaftet, entspricht dem Klima der Zeit. In Berlin entstehen damals zahlreiche Chöre, Deutschland ist erfasst von einer musikalischen Jugendbewegung, die gestützt wird von Komponisten wie Paul Hindemith, Kurt Weill, Hanns Eisler – und eben Karl Amadeus Hartmann.

  

Mit: Friedrich Haug, Irina Kastrinidis, Silvia Rieger, Marcus Schinkel, Norbert Stöß, Antje Kammeyer, Antonia Munding, Gesine Nowakowski, Yoon-Kyung Shin und Miyako Watanabe

Klavier I: Yvonne Gesler
Klavier II: Tina Arnz
Klavier III / Harmonium: Paul Johannes Kirschner
Percussion I: Marc Mödig
Percussion II: Marion Hafen
Trompete: Damir Bacikin
Posaune: Noa Niv

Regie: Michael von zur Mühlen
Dirigent/ -in: Timo Kreuser
Bühne und Kostüm: Justyna Jaszczuk
Bühne und Kostüme: Inga Timm

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