Aus guten Erfahrungen erwachsen Traditionen! Im letzten Jahr feierten wir Weihnachten auf Russisch mit Kaminer und so soll es in diesem Jahr wieder sein. Wladimir Kaminer, Schriftsteller, Dramaturg, Clubbesitzer, Kolumnist und Radiomacher, wird am heiligen Abend lesen, die Nachtlieder der weißrussischen Partisanen vorstellen und natürlich die Russendisko präsentieren. Der Jahreswechsel wird für Kaminer und ganz Berlin spannend werden, denn Kaminer eröffnete 2006 den Club Rodina in Berlin, den er allerdings schon nach viereinhalb Monaten wieder aufgab und im selben Atemzug verkündete, dass er im Jahre 2011 für das Amt des Regierenden Bürgermeisters der Stadt Berlin antreten wird! Zu den Nachtliedern: Die beste Musik entsteht nicht in den Studios, sondern auf der Straße. Musik fordert die Menschen zum Protest auf, bringt sie auf die Straße, verschafft jedem Gehör. Auch die Russen bekämpften die Ungerechtigkeit überall auf der Welt, nur nicht bei sich zuhause. Sie mischten sich in Konflikte in Spanien, auf Kuba, in Äthiopien, in der arabischen Wüste, in Syrien, in Schwarzafrika, in Südamerika, in Vietnam ein – nur in Sibirien nicht, wo die Hälfte der Bevölkerung in Lagern saß und die andere Hälfte sie bewachte.
Die Musik ist ein Hexenkessel der Gefühle, manchmal kann sie Frieden schaffen, niemals Krieg. Darüber erzählen die weihnachtlichen Gesänge der weißrussischen Partisanen. Damit es uns aber nicht zu kalt wird in der Weihnachtsnacht, wird uns nach Ende der Lesung die Russendisko im Roten Salon einheizen und uns einen langen Abend bescheren.