Ein Jahr lang ist der Autor Philip Siegel durch ein „unbekanntes“ Deutschland gereist, das Deutschland der Porno-Dreharbeiten, der Profis und Amateure, der Regisseure und Produzenten, der sexuellen Fantasien und Sub-Genres wie Gang-Bang, SM, Fetisch, Swinger, der billigen Amateurclips, der so genannten Frauen- und der Schwulen-Pornos. Er entwirft ein Gesamtbild pornografischer Produktion in Deutschland (dem weltweit zweitgrößten Markt für Pornografie) und bricht mit zahllosen Vorurteilen, die nach wie vor das Bild der Branche in der Öffentlichkeit bestimmen. Bei seinen im belleville-Verlag publizierten Berichten wird deutlich: Pornografie ist in Deutschland oft mehr als nur ein Geschäft. Denn ohne die Widersprüche von Geld und Lust, Inszenierung und Spontaneität auszublenden, zeigt sich: Porno kann für deren Protagonisten zu einem Freiheitsraum der Experimente, der Wagnisse und der Selbsterfahrung werden – ein Gegengewicht zu gesellschaftlichen Verpflichtungen und Zwängen.
Gesprächspartnerin: Simone Scherer, ehemalige Pornodarstellerin und Regisseurin.
„Die Herkunft dieser Bilder ist skandalös, weil für mich die Welt skandalös ist“(Hans Bellmer)
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