Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Wut und Gedanke

Ein Projekt über Adorno und Krahl. Von Christian Franke mit Vincent Glander. Produktion Schauspiel Frankfurt


Christian Franke, der langjährige Regieassistent von Jürgen Kruse in Frankfurt, hat sich dort auch ausführlich mit Adorno beschäftigt und mit dessen Lieblingsschüler und politischem Feind Hans Jürgen Krahl.

Theodor W. Adorno ist wahrscheinlich der bedeutendste Vertreter der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule und wahrscheinlich einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Hans Jürgen Krahl war neben Rudi Dutschke der theoretische Kopf der 68er Studentenbewegung. Adornos Denken war radikal, aber rein theoretisch. Er war nur als Philosoph revolutionär. Krahl und seine Genossen vom SDS wollten den Gedanken in die Tat umsetzen und forderten Adorno auf, sich an die Spitze der Revolution zu stellen. Der aber rief die Polizei und ließ sein von den Studenten besetztes Institut für Sozialforschung räumen. Vor Gericht sah man sich wieder... Fast 50 Jahre nach den Ereignissen gelingt dem jungen Regisseur ein packendes Dokumentarstück über den Konflikt und seine Bedingungen und Folgen. "Ein Glücksfall des politischen Theaters: Krahl und Adorno erwachen! Ungemein überzeugend", schrieb die FAZ nach der Premiere im März 2015 in der Frankfurter Universität, "Vincent Glander verkörpert Hans-Jürgen Krahl auf eine geradezu gespenstisch authentische Weise. Als »Robespierre von Bockenheim« tritt er auf eine Bühne, wo auch der echte Krahl zu Hause war."

Am 5. Juli findet eine Doppelvorstellung dieses denkwürdigen Revivals im Roten Salon statt, Vincent Glander spielt um 19 und um 22 Uhr vor jeweils maximal 50 Zuschauern. Dazwischen um 20.30 Uhr sprechen Carl Hegemann als Zeitzeuge und Herausgeber von Krahls Hegel-Kommentaren und der Philosoph Marcus Steinweg in einer Sonderausgabe von "Überstürztes Denken" mit dem Regisseur über Krahl und Adorno.

Mit: Vincent Glander (Krahl und Adorno)

  


Regie: Christian Franke

Raum: Sabine Mäder
Kostüme: Raphaela Rose
Dramaturgie: Sibylle Baschung

//