In der Türkei ist nicht nur politisch einiges im Umbruch – auch in der Kunst- und Kulturszene brodelt es gewaltig. Einen regelrechten Wandel erlebt derzeit die junge türkische Literatur: Sie ist widerspenstig, ihre Sprache bahnt sich ihren eigenen Weg, sie lässt sich keiner gesellschaftlichen Strömung zuordnen. Sie sucht nach Identität und hinterfragt die Rechte des Einzelnen. Es ist die Epoche der Individualisten, der Fragestellenden, die sich selbstbewusst den Problemen des Individuums, seiner Einsamkeit und der Gewalt des heutigen städtischen Lebens stellen.
Die jungen Autoren verweigern sich einer generalisierenden Einordnung, historisch und politisch. Aber – sie werfen den Blick auch zurück in die dunklen Phasen der türkischen Geschichte und bringen sie mit neuen ästhetischen Mitteln aufs Papier. Doch – was erreicht uns hier in Deutschland von diesem produktiven Ausbruch? Was verbinden wir mit der Türkei jenseits von Minarett und Kopftuch?
Das Literaturfestival DilDile will einen übergreifenden Eindruck des vielfältigen Panoramas der türkischen Literaturszene bieten. Ziel des Festivals ist es, neue und alte Leser anzulocken und die türkische Literatur längerfristig in den Berliner Literaturbetrieb einzugliedern. Die Volksbühne, als wichtige Kulturinstitution und geschichtsträchtiger Ort im Zentrum Berlins, wurde von uns gewählt, um türkische Kunst und Kultur weg von den Rändern und hin zur Mitte zu tragen. Denn die türkische Kultur ist kein Fremdkörper, sie gehört zur deutschen Kultur.
Der türkische Name des Festivals DilDile «von Sprache zu Sprache» steht für Aufgeschlossenheit und Dialog: DilDile bietet Raum für Austausch und Auseinandersetzung zu Themen wie Erinnerung, ethnischer Vielfalt, Widerstand, Identität und Sprachästhetik.
Jedes Mal gibt sie sich einen anderen Namen, eine andere Persönlichkeit, ein anderes Aussehen. Mit viel Witz und Scharfsinn entwirft sie ein je anderes Leben und erzählt über Mut und Lebensmut, Aberglaube und Lust, über Menschen, die sich neu entdecken und über die Fähigkeit, zu träumen. Hatice Meryem schreibt über die bunten Möglichkeiten des Lebens – und entwirft ein mit viel Humor gezeichnetes Panorama der türkischen Gesellschaft.
um 22 Uhr im Roten Salon:
Konzert „Luxus“ aus Istanbul
Orientalischer Blues von Tango bis Arabesk
Aus verschiedenen musikalischen Ursprüngen kommend, haben die Musiker von Luxus schnell eine gemeinsame Heimat gefunden. Der Band gelingt spielerisch die Verschmelzung von Blues mit dem melodischen Reichtum der orientalischen Kultur. Von Tango bis Pop, von Arabesk bis Roma und Sephardischer Musik – die musikalische Vielfalt von Luxus kennt keine Grenzen. Im Anschluss Abschlussparty (Musik: Oriental Pop)