In Dostojewskijs zweitem Roman spielt die Stadt als Ort existentieller Grenzerfahrung eine zentrale Rolle. Im Dickicht der Großstadt sich der Mensch, wächst die Misere, wuchert Vereinsamung und Vereinzelung derer, die sich nicht leisten können, am Leben teilzunehmen. Die unheilbare Krankheit befällt alle, sie beherrscht auch Ivan Petrovic, die zentrale Figur, einen desillusionierten Romanschriftsteller, der todkrank im Krankenhaus liegend seine Erinnerungen aufzeichnet. Ein Moment der Hoffnung bringt seine verhaltene, zärtliche Zuneigung zu einem pubertierenden schwindsüchtigen Mädchen und zu seiner ehemaligen Verlobten. Doch der Tod setzt allen Illusionen ein jähes Ende. In Castorfs Inszenierung kämpft jeder auf seine Weise um seine erotische und wirtschaftliche Existenz, wobei die Chancen sich nach dem Reichtum staffeln.
Mit: Kathrin Angerer, Hendrik Arnst, Susanne Düllmann, Henry Hübchen, Astrid Meyerfeldt, Milan Peschel, Irina Potapenko, Bernhard Schütz, Sir Henry, Jeanette Spassova, Joachim Tomaschewsky und Martin Wuttke
Regie: Frank Castorf
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Dramaturgie: Carl Hegemann
Musikalische Einrichtung: Sir Henry
Koproduktion mit den Wiener Festwochen
nicht für Jugendliche unter 16 Jahren