„Im Dickicht der Städte“ (1927) erklärt Shlink, reich, gelb und alt, Garga, arm, weiß und jung, den Kampf auf Leben und Tod, unter Einsatz aller Mittel, ohne Regeln, jenseits jeder Moral. Geführt wird der Kampf um nichts. Er kann kippen in ein – ähnlich unbegründetes – Gefühl: Liebe. Beide Gegner in diesem west-östlichen Kampfstück konzentrieren ihre Gefühle und Gedanken auf den rätselhaften Gegenüber und bündeln ihre Kräfte für die Vernichtung: entweder die eigene oder die des anderen. Was der älter gewordene Brecht später, gemeinsam mit der marxistischen Kritik, für die ein Kampf „an sich“ nicht existiert, an seinem frühen Stück bemängelt - die fehlende Didaktik, die nicht reflektierte Sprache – macht das Stück für Frank Castorf zum derzeit wichtigsten Brecht.
Mit: Hendrik Arnst, Rosalind Baffoe, Herbert Fritsch, Marc Hosemann, Irina Kastrinidis, Astrid Meyerfeldt, Milan Peschel, Jeanette Spassova, Volker Spengler und Joachim Tomaschewsky
Regie: Frank Castorf
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Licht: Lothar Baumgarte
Musik: Steve Binetti
Dramaturgie: Jutta Wangemann