Märchen setzen eine beschädigte Welt voraus, das Theater sowieso. Existenzielle Größen wie Angst, Verführung oder Tod übersetzen sie in so einfache Vorgänge, dass sie auch von Kindern begriffen werden. Hans Christian Andersen erzählte Märchen aus seiner Biografie mit ihren Nöten und einer fundamentalen Einsamkeit heraus. Er überführte sein Unbehagen an der Welt in heute überall vertraute Bilder unserer Wunsch- und Alpträume. „Meine Schneekönigin“ bedeutet für Castorf nicht weniger als eine temporäre Symbiose mit dem dänischen Kollegen, dessen Biografie und gesamtkunstwerkliches Schaffen er mit seinem eigenen persönlichen und künstlerischem Mikrokosmos zu verschmelzen sucht.
Mit: Herbert Fritsch, Irina Kastrinidis, Birgit Minichmayr, Alexander Scheer, Jeanette Spassova und Volker Spengler
Regie und Bearbeitung: Frank Castorf
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Licht: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Jutta Wangemann
Koproduktion mit der Hans Christian Andersen 2005 Foundation und MC93 Bobigny
Wegen der märchenüblichen pornografischen Elemente nur für Erwachsene und Kinder in Begleitung von Erziehungsberechtigten.