Schlaflose Nacht. Schon die dritte in einer Reihe. Ich schlafe gut ein, nach einer Stunde aber wache ich auf, als hätte ich den Kopf in ein falsches Loch gelegt. Ich bin vollständig wach, habe das Gefühl, gar nicht oder nur unter einer dünnen Haut geschlafen zu haben. Meine dürren Beine flimmern mir vor den Augen. Ich sehe sie. Ich höre was. Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich bin hier und da ist mein Körper. Ich laufe über den schmalen Teppich meines Zimmers wie in einer Rennbahn einher, erschrecke durch den Anblick der erleuchteten Gasse, wende, bekomme in der Tiefe des Zimmers im Grund des Spiegels wieder ein neues Ziel und schreie auf, nur um den Schrei zu hören, dem nichts antwortet und dem auch nichts die Kraft des Schreiens nimmt… Der Augenblick des Erwachens ist der riskanteste des Tages. Man kehrt zum Tier zurück. Das ist viel einfacher. Ein genau abgezirkeltes Leben. Keine Freiheit, keine Verantwortung. Man erstickt einfach hinter den selbst zusammengebastelten Gittern.
Spieldauer: 1 Stunde
Mit: Immanuel Ayx, Pau Balaguer, Lion-Russell Baumann, Yasmin El Yassini, Anna Krell und Edu Palomar
Regie: Friederike Hirz
Kostüme: Anna Krell
Technische Leitung: Leander Hagen
Bühne: Mayasari Feradina Zoesmar
P14-Leitung: Vanessa Unzalu-Troya